Historie

Die Schule Surenland wurde 1954 als Grund- und Hauptschule für die damals entstehende Siedlung der NEUEN HEIMAT in Farmsen gegründet. Der schrittweise Aufbau von den ersten Anfängen einer einzigen Pavillonreihe bis zu einer voll aufgebauten Schule geschah im ersten Jahrzehnt ihres Bestehens. Das Raumprogramm dieser seinerzeit beispielhaften „Schule im Grünen“ umfasste neben den Klassenräumen Gruppenräume, Fachräume für Physik, Chemie und Musik, Lehrküche und Schulwerkstätten, Schulgarten, Sportplatz, Turnhalle, Lehrschwimmbecken und Aula.

Parallel zum Aufbau der Schule geschah die pädagogische Neuorientierung. Das hoch motivierte, junge Lehrerkollegium leistete in vieler Hinsicht Pionierarbeit, insbesondere bei der Gestaltung der damaligen Hauptschule mit den Schwerpunkten:

  • Einführung in die Arbeits- und Wirtschaftswelt ( z.B. erste Berufspraktika, Betriebserkundungen)
  • Durchführung von Werkvorhaben und Projekten ( alljährliche Zeltlager, Verbindung von Schulleben und lernen)

Die pädagogische Gesamtkonzeption gab der Schule Surenland schon damals ein besonderes Profil, das in der Lehrerbildung (Universität, Institut für Lehrerfortbildung) vielfach Beachtung fand.

1968 wurde neben dem bestehenden Hauptschulzug ein Realschulzug eingerichtet (Klasse 7 bis 10).
In den Folgejahren war es das Bestreben der Schule, Haupt- und Realschulklassen eng miteinander zu verzahnen. Das geschah durch schulformübergreifenden gemeinsamen Unterricht im Wahl- und Wahlpflichtbereich sowie in Leistungskursen mit unterschiedlichen Anforderungen in den Fächern Deutsch, Mathematik und Englisch.
Die Weiterentwicklung dieser Kooperation führte zur Schaffung einer Integrierten Haupt- und Realschule (IHR seit 1992). Dadurch entfiel die problematische Aufteilung der Schülerschaft nach dem 6. Schuljahr.
Damit war die Schule Surenland der Hamburger Schulentwicklung in Richtung auf ein integriertes Schulsystem um viele Jahre voraus. In der Grundschule begann 1979 ein Schulversuch, der als „Farmsener Modell“ in die pädagogische Literatur Eingang gefunden hat.

Durch die Mitwirkung einer Sonderschullehrerin wurde daran gearbeitet, behinderte und von Behinderung bedrohte Kinder durch zusätzliche Fördermaßnahmen in der Regelklasse zu belassen und ihre Aussonderung und Überweisung an eine Sonderschule zu vermeiden.
Die überaus guten Erfahrungen im Rahmen dieses Schulversuchs sprachen in der Folge für die Einrichtung von Integrationsklassen (ab 1986). Hier wurden drei, später vier unterschiedlich behinderte Kinder unter besonders günstigen Bedingungen zusammen mit den nicht behinderten Kindern unterrichtet.
Dieses Integrationsmodell wurde an der Schule Surenland – anders als an anderen Schulen- über die Grundschule hinaus weitergeführt. Dadurch konnten die behinderten Schülerinnen und Schüler im Rahmen der Integrierten Haupt- und Realschule (IHR) bis zum Schulabschluss in Klasse 10 gefördert werden.
Die Schule Surenland durfte sich nun im doppelten Sinne „Integrationsschule“ nennen.

Die Wissenschaftliche Begleitung dieser beispielgebenden pädagogischen Arbeit durch die Universität Hamburg belegte die besonderen Erfolge der hier praktizierten Gesamtkonzeption, innerhalb der sowohl Lehrer und Sonderpädagogen als auch Sozialpädagogen und Erzieher zusammenwirkten.
Unter diesen besonders günstigen Bedingungen entwickelte sich eine veränderte Schule: sie war in der Lage, sich stärker als bisher an den Bedürfnissen der einzelnen Kinder zu orientieren und den Unterricht offener zu gestalten.
Hervorragende Arbeitsergebnisse aus verschiedenen Unterrichtsbereichen fanden auch außerhalb der Schule Beachtung und öffentliche Anerkennung wie zum Beispiel:

  • Naturschutz und Ökologie ( 10 mal Auszeichnung als „Umweltschule Europa“ 1995- 2004: Auszeichnung „ Schule für den Urwald“)
  • Technik und neue Medien ( Zweimal Sieger im deutschlandweiten Wettbewerb „ Auto der Zukunft“)
  • Berufsorientierung und – Vorbereitung (Zusammenarbeit mit Hamburger Betrieben)
  • Schulsport und Schulschwimmen
  • Ski-Schule und Skiwerkstatt
  • Schultheateraufführungen
  • Auftritte des Grundschulchors
  • Streitschlichterprogramm
  • Kontinuierliche Schulpatenschaften in einem SOS-Kinderdorf ( Indien) und einem Urwaldhospital ( Südamerika)

Durch veränderte strukturelle Zielsetzungen der Schulbehörde läuft die erfolgreiche Arbeit der älteren Schülerjahrgänge der Schule Surenland nach mehr als 50 Jahren aus. Seit 2009 werden keine 5. Klassen mehr gebildet. Die Schule Surenland wird zur Grundschule.
Unsere lange Tradition verpflichtet uns auch für die Zukunft: Als Modellschule im Schulversuch „Agenda21“ sorgen wir für schulische Weiterentwicklung, wir fördern Zusammenarbeit mit Universitäten, Unternehmen und anderen Kooperationspartnern aus vielen Bereichen. Moderne Unterrichtsmethoden und eine moderne Lernkultur sind für uns auch weiterhin selbstverständlich.